Kneipen und Primzahlen

In diesem Text beschreibe ich, wie eine Alternative zu den lästigen Zetteln, die man in Restaurants ausfüllen muss und die zur Verfolgung der Infektionsketten in einer Pandemie leider notwendig sind, in einer Corona-Warn-App umgesetzt werden kann.

Das Gesundheitsamt würfelt zwei sehr große Primzahlen, nennt diese privater Schlüssel und legt sie in einen Safe. Das Produkt dieser Zahlen wird öffentlicher Schlüssel genannt und steht auf der Homepage des Gesundheitsamtes. Nur wer den privaten Schlüssel kennt, darf damit unterschreiben, aber jeder, der den öffentlichen Schlüssel kennt, kann erkennen ob die Unterschrift gültig ist.

Auf der Homepage des Gesundheitsamtes gibt es eine Seite für Restaurant-besitzer. Diese können sich dort mit Adresse und Telefonnummer eintragen und bekommen einen QR-Code, der die Adresse und den Namen des Restaurants enthält und digital vom Gesundheitsamt unterschrieben ist. Der QR-Code wird von Restaurantbesitzer ausgedruckt und an die Wand gehängt. Ab jetzt kann jeder Gast, der eine Corona-Warn-App besitzt, diesen QR-Code scannen. Die App überprüft dann, ob der QR-Code vom Gesundheitsamt digital unterschrieben wurde. Falls ja, werden die Daten des QR-Codes und der Tag des Restaurantbesuches gespeichert. Das funktioniert alles ohne Internet, denn der öffentliche Schlüssel des Gesundheitsamtes ist fest in die Corona-Warn-App einprogrammiert und das Speichern der Daten erfolgt auf dem Telefon.

Bei jedem Menschen, bei dem eine Corona-Infektion festgestellt wird, erfasst ein Mitarbeiter des Gesundheitsamtes alle Restaurantbesuche der letzten Woche in einer Liste. Das macht er entweder über eine telefonische Befragung oder automatisiert über den Zugriff auf die in der Corona-Warn-App gespeicherten Daten der gescannten QR-Codes. Jede laufende Corona-Warn-App der Welt greift zweimal am Tag über das Internet auf diese Liste zu und erfährt so, welches Restaurant an welchem Tag Infektionsort war. Dann überprüft die App, ob ihr Besitzer am fraglichen Tag den QR-Code des Restaurants eingescannt hat und kann ihn so vor einer möglichen Infektion warnen. (Erp Trafassel)